Familienfasttag 2021: Mit Solidarität und Frauenpower durch die Corona-Krise
Kraftvoller Auftritt der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs
[Wien, 26.2.2021, PA] Kraftvolle Zeichen setzt die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs in der gegenwärtigen Fastenzeit: „Normalerweise finden in diesen Wochen österreichweit in hunderten von Pfarren Benefizsuppenessen statt, aus deren Erlös wir mehr als 70 Frauenprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika finanzieren helfen“, so Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. „Die Corona-Pandemie macht uns, wie vielen anderen, einen Strich durch die Rechnung - aber wir halten dagegen: Mit kreativen Aktivitäten und der Unterstützung vieler uns verbundener Menschen sind wir am Weg, Spenden zu lukrieren, um die oft Überlebens-notwendige Projektarbeit unserer Partnerinnen im Süden am Laufen zu halten.“ Solidarität zeigen kfb-Frauen in ganz Österreich, die „Suppe to go“ anbieten, prominente Personen, die sich an der Online-Spendenaktion „Sei Köch*in des Guten Lebens“ beteiligen wie etwa der Vorarlberger Bischof Benno Elbs, die Schauspielerin Katharina Strasser, der Kabarettist Günther Lainer, die Autorin Eva Rossmann oder Doris Schmidauer, Gattin von Bundespräsident Alexander van der Bellen, im vergangenen Jahr Gastgeberin des großen Benefizsuppenessens der kfbö. Auch Sabine Herlitschka, stellvertretende Präsidentin der Industriellenvereinigung, die heuer zum Event eingeladen hätte, engagiert sich, dazu alljährliche Ehrengäste und langjährige Unterstützer wie Kardinal Christoph Schönborn oder der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, Referatsbischof für die Katholische Aktion Österreichs.
„Das gewohnte Fastensuppenessen in Wien und in hunderten Pfarren in ganz Österreich kann heuer leider nicht stattfinden, die Not in den Ländern des Südens bleibt aber drängend und hat sich angesichts der Pandemie sogar noch verschärft“, erklärt Kardinal Christoph Schönborn anlässlich des eigentlichen „Familienfasttags“ am 26. Februar und appelliert: „Die Katholische Frauenbewegung macht kreative Vorschläge, wie die Aktivitäten der Aktion Familienfasttag trotzdem stattfinden können – bitte beteiligen Sie sich, kochen Sie selbst Suppe, teilen Sie Ihre Suppe mit anderen und spenden Sie, damit die Projekte der Katholischen Frauenbewegung weiter gefördert werden können.“
Bischof Wilhelm Krautwaschl ruft dazu auf, gerade angesichts der Pandemie über den Tellerrand hinauszublicken: „Die Fastenzeit ist heuer eine spezielle, weil wir vom Corona-Virus über Monate zum Fasten, zum Verzicht gezwungen wurden – dennoch dürfen wir uns als Gesellschaft glücklich schätzen, dass bei uns niemand Not leiden muss“, so der Bischof. In anderen Ländern sei das anders: „Die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung ist eine wichtige Hilfe für Menschen mit existentiellen Problemen. Ich möchte dazu einladen, die Fastenzeit zu nutzen und nachzudenken, wie Sie selbst anderen helfen könnte. Etwa durch das Unterstützen des Familienfasttags.“
Die Gleichstellung von Frauen und Männern, wie sie von den Partnerinnen der Aktion Familienfasttag u.a. mittels Bildungsarbeit auf ökonomischer, rechtlicher und persönlicher Ebene vorangetrieben wird, ist Sabine Herlitschka ein wichtiges Anliegen, sich zu engagieren: „Die Industriellenvereinigung setzt sich seit vielen Jahren aus gesellschaftspolitischen wie auch aus wirtschaftlichen Gründen für die Gleichstellung von Frauen und Männern im In- und Ausland ein“, so Herlitschka, „daher unterstützen wir die Mitmachaktion „Sei Köch*in des Guten Lebens“ sehr gerne. Frauen und Männer müssen die gleichen Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildungen haben und den Beruf ausüben können, den sie möchten – so können sie ihr Leben selbst gestalten.“ Die Katholische Frauenbewegung leiste „einen enorm wichtigen Beitrag in diesem Bereich“.
„Frauen sind keine Objekte, Frauen sind Menschen“, erklärt Julia Elizabeth Cajas Lima, Leiterin des diesjährigen Schwerpunktprojekts der Aktion Familienfasttag, AMOIXQUIC, in Guatemala. Weil Cajas, Angehörige der indigenen Maya, nicht nach Österreich reisen konnte, wo sie unter anderem workshops geleitet und an Benefizsuppenessen der kfbö und in den Diözesen teilgenommen hätte, hat sie via zoom österreichischen JournalistInnen Interviews gegeben. Ihre Botschaft: „Frauen haben ein Recht auf ein freies, selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt. Dafür setzen wir uns ein“. Ermächtigung erfolgt, indem die Frauen im Projekt ihre Rechte kennenlernen, sich mit Strategien auseinandersetzen, wie sie Gewalt und Diskriminierung entgegentreten können und Wege finden, eigenes Geld zu erwirtschaften. Die Frauen von AMOIXQUIC organisieren sich in Sparvereinen, bauen Kräuter und Heilpflanzen an, betreiben ökologische Landwirtschaft und revitalisieren altes Maya-Wissen.
„Die Maya-Frauen von AMOIXQUIC erfüllen eine wichtige Funktion für uns alle, weil sie unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen, dazu beitragen unseren Planeten zu retten“, erklärt Doris Schmidauer, „dessen sollten wir uns gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, immer bewusst sein“. Das Engagement für die Selbstermächtigung von Frauen, gepaart mit dem Einsatz für den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen in vielen von der Aktion Familienfasttag begleiteten Frauenprojekten, sei der Grund, warum sie seit vielen Jahren die Katholische Frauenbewegung Österreichs und deren entwicklungspolitisches Engagement unterstütze.
Anna Raab, stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und in dieser Funktion zuständig für die Aktion Familienfasttag, verweist auf den aktuellen Bildungsschwerpunkt in der entwicklungspolitischen Arbeit der kfbö: „Ernährungssouveränität“, das Recht auf selbstbestimmte, gesunde Ernährung: „Ernährungssouveränität kann nur ökologische Landwirtschaft bedeuten“, so Raab: „Es geht um Gerechtigkeit für Mensch und Umwelt – hier müssen wir ins Gleichgewicht kommen, damit ein gutes Leben für alle sichergestellt werden kann“. Dazu brauche es einen globalen „Austausch auf Augenhöhe“: „Das bedeutet, dass wir voneinander lernen: so wie die Frauen von AMOIXQUIC ständig bereit sind, Neues zu lernen und zu entwickeln, so bleibt es auch uns nicht erspart, dass wir neu denken, ökologisch denken, in vielen Lebensbereichen umdenken.“
Doris Schmidauer geht davon aus, dass in Österreich das Bewusstsein für Solidarität und Zusammenhalt gegeben ist, auch und gerade angesichts der Corona-Pandemie: „Das Wichtigste ist, füreinander einzustehen, geradezustehen und den Zusammenhalt nicht nur zu propagieren, sondern auch tatsächlich zu leben. Das muss etwas sein, das spürbar ist, und ich bin überzeugt, dass die Österreicherinnen und Österreicher das sehr gut können und die Katholische Frauenbewegung sich bei diesem Spendenaufruf darauf verlassen kann.“
Infos zu Aktivitäten, Mitmach-Möglichkeiten und Online-Spenden-Möglichkeit: www.teilen.at